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Lebensthema ANGST

Lebensthema ANGST

Angst ist eine Überreaktion in Gehirn und Körper.

Abhilfe durch Simplego-Einzelsitzung

Autor: Jürgen Schmidt

Angst wurde bisher überwiegend von Psychologen und Psychoanalytikern beforscht. Sie beschäftigten sich intensiv mit der Frage wie psychische Belastungen entstehen und welche Auswirkungen sie auf das Denken, Fühlen und Handeln einer Person haben.

Sie entwickelten eine Vielzahl von Theorien über die Ursachen und Konsequenzen von Angst und psychischen Konflikten. Die diesen psychischen Prozessen zugrundeliegenden neurobio- logischen Mechanismen fanden hierbei jedoch nur wenig Beachtung.

Dabei beginnt jede Angst mit einer "Stressreaktion" in Gehirn und Körper.

Es ist ein Gefühl, das aus dem Bauch zu kommen scheint und sich bis in die Haarwurzeln ausbreitet. Wenn es ausgelöst wird, fängt unser Herz an zu rasen und der Pulsschlag pocht in unseren Ohren. Wir bekommen feuchte Hände, müssen auf Toilette, fühlen uns schlecht, ohnmächtig, alleingelassen, hilflos und spüren einen dicken Kloß im Hals, der uns fast die Luft zum Atmen nimmt. Wir fühlen, dass etwas in uns plötzlich in Gang gesetzt wird und unseren ganzen Körper überflutet, ohne dass wir uns dagegen wehren können. Jetzt beginnen die Alarmglocken in unserem Gehirn zu läuten.

Wir fangen an, verzweifelt nach einer Lösung zu suchen, eine irgendwo zwischen unseren Milliarden von Nervenzellen angelegte Verschaltung für eine Verhaltensstrategie zu aktivie- ren, die uns geeignet scheint, die Bedrohung irgendwie abzuwenden, das Problem zu lösen, die Situation zu bereinigen. Falls wir so etwas finden, werden die Alarmglocken schon etwas leiser. Wir machen das, was uns in dieser Situation als richtig erscheint. Wenn sich herausstellt, dass das genau das Richtige war, hören die Alarmglocken auf zu dröhnen. Uns fällt ein Stein vom Herzen.

Das was wir da erlebt haben, war eine kontrollierbare Stressreaktion.

Diese sonderbaren Gefühle entstehen dadurch, dass stammesgeschichtlich sehr alte Verschaltungen in unserem Gehirn aktiviert werden. Diese Schaltstellen lösen eine Empfindung aus, die wir Angst nennen, und beim Aufhören dieser Erregung, beim Verschwinden der Angst, ein Gefühl der Freude, der Erleichterung zurücklassen.

Was jedoch, wenn wir erkennen müssen, dass unser Angstgefühl keine logische Ursache hat und unser Verstand uns deutlich macht, dass wir doch keine Angst zu haben brauchen. Zum Beispiel beim Anblick einer Spinne?

Was ist, wenn wir keine Möglichkeit finden, dieses lästige Gefühl der unrealistischen Angst los zu werden?

Dann schlägt die Angst um in Wut und Verzweiflung, die anfängliche Ratlosigkeit wächst zu anhaltender Ohnmacht, die leichte Verunsicherung wird zu quälendem Zweifel. Unser Selbstvertrauen schwindet, uns verlässt der Mut, wir fühlen uns elend und verzweifelt, unzufrieden und unglücklich.

Bei einer Stressreaktion (z.B. Anblick einer Spinne) wird unser Nervensystem mit Stresshormonen überschwemmt. Es ist eine ähnlich starke Körperwahrnehmung wie beim Schmerz: Muskelgruppen spannen sich an, der Atem wird flach oder stockt, der Kreislauf rast, der Blick wird starr, die Gefäße verändern sich, Magen und Darm scheinen sich zu verkrampfen - so fühlt es sich zumindest an. Ist so ein Schreck für das Nervensystem zu intensiv, entgleist die natürliche Informationsverarbeitung. Der Körper bleibt chronisch erschrocken, obwohl die Gefahr schon längst wieder vorbei ist. Man könnte hier vom Phantomschmerz der Seele sprechen. Jede Emotion kann sich auf diese Weise chronisch verselbständigen, sozusagen zur "neuroapathischen Emotion" werden: Angst, Wut, Rachedurst, Trauer, Ekel oder Scham.

Lebensthema ANGST
Quelle: "Think Limbic” Hans-Georg Häusel, Haufe-Verlag München 2002

Aufnahmen der Gehirnfunktion bei Phobie-Betroffenen - also von Menschen, die chronische, heftige Angstreaktionen in Kontakt mit spezifischen Situationen, Gegenständen oder Tieren wie beispielsweise einer Spinne haben, zeigen mit bunten Farben die Aktivitäten des erlebenden und reagierenden Gehirns.

Sie zeigen, dass bei diesen Personen die Amygdala, also die Gehirn-Alarmglocke "schrillt", wenn man ihnen Bilder zeigt, die jeder Mensch als belastend oder ängstigend einstufen würde, wie etwa eine unheimliche Fratze aus einem Horrorfilm. Kurz nach dieser Darbietung "erlischt" die Amygdala jedoch sofort wieder.

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